Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 82

1907 - Leipzig : Freytag
82 Derdeutsch-sterreichische Krieg 1866. Schleswig-Holstein wurde anfangs von Preußen und sterreich gemeinschaftlich regiert. Bald aber entstanden Streitigkeiten zwischen den beiden Staaten der die Ver-waltung des Landes, und es kam zum Kriege. Auf sterreichs Seite kmpften auch die sddeutschen Staaten sowie Hannover, Sachsen, Kur-Hessen und Nassau. Bei Kniggrtz in Bhmen kam es zu einer groen Entscheidungsschlacht. König Wilhelm selbst war vom frhen Morgen an auf dem Schlachtfelde. Er teilte mit einem Soldaten ein Stck trockenes Brot und schlief abends auf einem Sofa, weil kein Bett vorhanden war. Nur auf die dringenden Bitten seines treuen Ministers Bismarck begab er sich aus dem gefhrlichen Kugelregen. Lange schwankte der Sieg hin und her. Erst als um 2 Uhr nachmittags der Kronprinz mit seinem Heere nach einem langen und beschwerlichen Marsche auf dem Schlachtfelde ankam, ergriffen die sterreicher die Flucht. Bald darauf muten sie Frieden schlieen. Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassan kamen an Preußen. Derdeutsch-srauzsische Krieg 18701871. Den grten Mithin erwarb sich Wilhelm I. im Kriege gegen Frankreich. Hier regierte damals der ehrgeizige Kaiser Napoleon Iii. Dieser sah mit Neid auf die Macht und Gre Preuens und suchte nach einem Vorwand zum Kriege. Im Jahre 1870 whlten die Spanier den Prinzen Leopold von Hohen-zollern, einen Verwandten Wilhelms I., auf ihren verwaisten Knigsthron Das wollten die Franzosen nicht zugeben. Als Prinz Leopold freiwillig verzichtete, verlangte Napoleon von König Wilhelm das Versprechen, nie-mals zu dulden, da ein Hohenzoller den spanischen Thron besteige. Weil der König dieses Ansinnen mit Entrstung zurckwies, erklrte Napoleon Iii. an Preußen den Krieg. Bei Weienburg und Wrth, bei Vionville und Mars la Tour, bei Gravelotte und St. Privat wurden die Franzosen nach tapferer Gegenwehr geschlagen. Bei Sedan wurde das franzsische Heer mit Napoleon an der Spitze eingeschlossen und gefangen genommen. Der franzsische Kaiser schrieb an König Wilhelm: Da ich den Tod an der Spitze meiner Armee nicht finden konnte, so bergebe ich meinen Degen in die Hnde Eurer Majestt." Er kam als Gefangener auf das prchtige Schlo Wilhelmshhe bei Kassel. der 400 000 Franzosen wurden während des ganzen Krieges von den Deutschen gefangen genommen, der 100 Fahnen und mehr als 6000 Kanonen wurden erobert. Die franzsische Hauptstadt Paris mute sich nach langer Belagerung und tapferer Ver-teidigung ergeben. Endlich wurde zu Frankfurt der Friede geschlossen. Frankreich mute Elsa und Lothringen an Deutschland zurckgeben und 5 Milliarden Franken Kriegskosten zahlen. Die Deutschen waren mit

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 106

1907 - Leipzig : Freytag
106 Der deutsch-sterreichische Krieg 1 866. Schleswig-Holstein wurde anfangs von Preußen und sterreich gemeinschaftlich regiert. Bald aber entstanden Streitigkeiten zwischen dm beiden Staaten der die Ver-waltung des Landes, und es kam zum Kriege. Auf sterreichs Seite. kmpften auch die sddeutschen Staaten sowie Hannover, Sachsen, Kur-Hessen und Nassau. Bei Kuiggrtz in Bhmen kam es zu einer groen Entscheidungsschlacht. König Wilhelm selbst war vom frhen Morgen an auf dem Schlachtfelde. Er teilte mit einem Soldaten ein Stck trockenes 93rot und schlief abends auf einem Sofa, weil kein Bett vorhanden war. Nur auf die dringenden Bitten seines treuen Ministers Bismarck begab er sich aus dem gefhrlichen Kugelregen. Lange schwankte der Sieg hin und her. Erst als um 2 Uhr nachmittags der Kronprinz mit seinem Heere nach einem langen und beschwerlichen Marsche auf dem Schlachtfelde ankam, ergriffen die sterreicher die Flucht. Bald darauf muten sie Frieden schlieen. Schleswig-Holstein, Hannover und Hessen-Nassan kamen an Preußen. Der deutsch-franzsische Krieg 18701871. Den grten Ruhm erwarb sich Wilhelm T. im Kriege gegen Frankreich. Hier regierte damals der ehrgeizige Kaiser Napoleon Iii. Dieser sah mit Neid ans die Macht und Gre Preuens und suchte nach einem Vorwand zum Kriege. Im Jahre 1870 whlten die Spanier den Prinzen Leopold von Hohen-zollern, einen Verwandten Wilhelms I., auf ihren verwaisten Knigsthron Das wollten die Franzosen nicht zugeben. Als Prinz Leopold freiwillig verzichtete, verlangte Napoleon von König Wilhelm das Versprechen, nie-mals zu dulden, da ein Hohenzoller den spanischen Thron besteige. Weil der König dieses Ansinnen mit Entrstung zurckwies, erklrte Napoleon Iii. an Preußen den Krieg. Bei Weienburg und Wrth, bei Vionville und Mars la Tour, bei Gravelotte und St. Privat wurden die Franzosen nach tapferer Gegenwehr geschlagen. Bei Sedan wurde das franzsische Heer mit Napoleon an der Spitze eingeschlossen und gefangen genommen. Der franzsische Kaiser schrieb an König Wilhelm: Da ich den Tod an der Spitze meiner Armee nicht finden konnte, so bergebe ich meinen Degen in die Hnde Eurer Majestt." Er kam als Gefangener auf das prchtige Schlo Wilhelmshhe bei Kassel. der 400 000 Franzosen wurden während des ganzen Krieges von den Deutschen gefangen genommen, der 100 Fahnen und mehr als 6000 Kanonen wurden erobert. Die franzsische Hauptstadt Paris mute sich nach langer Belagerung und tapferer Ver-teidigung ergeben. Endlich wurde zu Frankfurt der Friede geschlossen. Frankreich mute Elsa und Lothringen ein Deutschland zurckgeben und 5 Milliarden Franken Kriegskosten zahlen. Die Deutschen waren mit

3. Teil 1 - S. 38

1911 - Leipzig : Freytag
38 Handel, sondern betreibt mehr Landwirtschaft und Viehzucht. Die Hauptstadt Oldenburg liegt an einem Nebenflusse der Weser. Der zum Regierungsbezirke Aurich gehörige Kriegshafen Wilhelmshaven wird von Oldenburgischem Gebiete umschlossen. 4. Zwischen Hannover und der Provinz Sachsen ist das Herzogtum Braun- schweig eingeschoben. Seine Hauptstadt Braunschweig hat schöne alte Straßen und neuerdings erblühen hier Handel und Gewerbe. Sie liegt in dem größten Hauptteile des Staates, an der vom Harze herabkommenden Oker. Fig. 19. Hamburger Hafen. vnach einer Photographie.) 5. Zwischen den Regierungsbezirken Magdeburg und Merseburg sind die Teile des Herzogtums Anhalt eingeschlossen. Die Hauptstadt ist Dessau. Die größeren Städte des Landes haben Industrie und aus der hoch entwickelten Landwirt- schaft hervorgehenden Handel. ^ ^ Iii. Im Zusammenhange mit der Norddeutschen Tiefebene stehen die beiden nachfolgenden Länder: 1. Das Königreich der Vereinigten Niederlande, das vorgeschobene Delta von Rhein, Maas und Scheide, liegt teilweise unter dem Meeresspiegel, da große Wasserflächen durch Kanäle, die zugleich dem Schiffahrtsverkehre dienen, künst- lich trocken gelegt und anderseits Teile des Deltabodens eingetrocknet sind. Es trägt auch den Namen Holland (d. i. Holzland) nach dem Buschwalde, der einen Teil der Deltalandschaft bedeckt. Nur durch große Deichbauten konnte man das Land vor den Fluten schützen. Der Niederländer ist Germane, bedächtig und arbeitsam, dabei peinlich

4. Teil 1 - S. 22

1911 - Leipzig : Freytag
22 große Stadt des Gebietes ist Kassel, früher Hauptstadt eines selbständigen Staates, geschmückt mit großen Plätzen und Schlössern. In der Nähe liegt das Lustschloß Wilhelmshöhe, das wegen seiner prächtigen Parkanlagen viel besichtigt wird. (Wer saß einst hier gefangen?) c) Das Weserbergland. 1. Senkrechte Gliederung und Bewässerung. Die Fulda mündet in die vom Thüringer Walde kommende Werra, die dann den Namen Weser führt. Zu beiden Seiten des Stromes erstreckt sich in gleichmäßiger Gliederung eine ganze Zahl von Gebirgsketten: auf der linken Seite das Eggegebirge und der weit in das Tiefland hineinreichende Teutoburger Wald, auf der rechten eine Reihe von kleineren Gebirgen, die man mit den vorhergehenden als Weserbergland zu- sammenfaßt. Es ist nicht durch seine Höhe, sondern durch den reichen Wechsel von Berg und Tal ausgezeichnet. Bodenschätze sind, mit Ausnahme von Salz und in einigen Gebieten auch von Kohlen, wenig vorhanden. Darum ist das Land auf den Ackerbau angewiesen, der vornehmlich auf der Paderborner Hochfläche sehr lohnend ist, während andere Gebiete, besonders das Eichsfeld, unwirtlich und wenig fruchtbar sind. Die Weser durchströmt" das Gebiet in einem von waldigen Höhen umkränzten und mit schönen alten Städtchen geschmückten Tal. Von W. empfängt sie die Diemel aus dem Rothaargebirge, im 0. läuft neben ihr zur Aller die Leine, die für den Verkehr wichtiger ist als die Weser, da sie die Verbindung zwischen der Nordsee und der Oberrheinischen Tiefebene darstellt. Erst beim Austritte in die Nord- deutsche Ebene wird die Weser für denverkehr wichtig ; ihr Durchbruch durch das Ge- birge, die Westfälische Pforte (Porta Westfalica), wird von vielen Straßen durchfahren. Auf dem westlichen Bergpfeiler der Westfälischen Pforte, dem Wittekinds- berge, erhebt sich ein Denkmal Kaiser Wilhelms. Die Bewohner sind im S. Hessen, im N. Niedersachsen. 2. Staatliche Einteilung. Staatlich gehört der größere Teil zu Preußen, und zwar zu den Provinzen Hessen-Nassau, Westfalen und Hannover. Kleinere Teile gehören zu dem Fürstentume Waldeck, einem prachtvollen, waldbedeckten Lande. Dem Fürstentume Lippe, bei dessen Hauptstadt Detmold sich im Teutoburger Walde das weit in die Lande schauende Denkmal Hermanns des Cheruskers erhebt, gehören kleinere Gebiete an, andere zählen zum Fürstentume Schaumburg- Lippe und zum Herzogtume Braunschweig. Die staatliche Zersplitterung ist die Folge der nicht von großen Linien beherrschten, sondern in kleinere Tälchen zer- teilten Landschaft. Zu Westfalen gehört der Hauptsitz der Leinenindustrie, Bielefeld, an einem Quertale des Teutoburger Waldes, und der Regierungsitz Minden an der West- fälischen Pforte. In Hannover liegt Osnabrück, der Mittelpunkt des Eisengewerbes der ganzen Gegend, da in seiner Nähe Kohlen gefunden worden sind. Zu Hannover gehört auch die einst von Bismarck besuchte Universitätstadt Göttingen und der durch viele altertümliche Bauten geschmückte Bischofssitz Hildesheim. Erst seit dem Jahre 1866 ist der größte Teil des Hessischen und Weserberg- landes mit Preußen vereinigt; dieses hat dadurch nicht nur ein durch land-

5. Teil 1 - S. 26

1911 - Leipzig : Freytag
26 mehr lohnen. Seine höchsten Berge, der Keilberg und der Fichtelberg, erheben sich nur unbedeutend über den Gebirgskamm. 6) Das Elbsandsteingebirge ist eine aus Sandstein bestehende Tafellandschaft, die von der Elbe und ihren Nebenflüssen in viele einzelne, teilweise wunderlich geformte Felsen zerwaschen worden ist. 2. Gewässer. Die Flüsse gehen entsprechend der nördlichen Abdachung sämtlich nordwärts und gehören zum Stromgebiete der Elbe. Die Weiße Elster fließt zur Saale, die beiden Quellbäche der Mulde vereinigen sich im Tieflande und strömen unmittelbar der Elbe zu. 3. Landeskultur. Die vielen kleinen, wasserkräftigen Bäche haben eine rege Gewerbtätigkeit, besonders Weberei und Spinnerei, hervorgerufen. Außerdem mußte die dichte Bevölkerung auf den Höhen des Gebirges, wo der Boden nicht mehr genug Nahrung bietet, frühzeitig darauf sinnen, durch Hausindustrie das Leben zu fristen. Dazu kommt der Bergbau. Steinkohlen werden am Hange des Erzgebirges in dem nördlichen Vorlande bei Zwickau und Chemnitz (spr. kemnitz) abgebaut, außerdem gibt es Braunkohlen. In Betracht kommt auch die Gewinnung des zur Herstellung von Bauten begehrten Quadersandsteines an den Ufern der Elbe. Trotz seines hohen Kammes hat das Erzgebirge den Verkehr nur wenig gehindert, vielmehr überschreitet eine große Zahl von Straßen den Kamm zwischen der Elbe und dem Fichtelgebirge. 4. Politisches. Die Bewohner gehören zu den Obersachsen, das ganze Gebiet fast vollständig zu dem Königreiche Sachsen. An der Elster liegen die beiden Fürstentümer Reuß ältere Linie und Reuß jüngere Linie mit der gewerbreichen Hauptstadt Gera. An einem Nebenflusse der Elster liegt das fruchtbare Herzogtum Altenburg mit der gleichnamigen Hauptstadt. Das Königreich Sachsen erstreckt sich vom Gebirge bis in die Ebene hinein und ist wegen seiner regen Industrie der dichtestbevölkerte Staat von Deutschland. Im Erzgebirge hat Annaberg wegen seiner Spitzenklöppelei einen hohen Ruf. Am Rande des Gebirges sind Plauen, Chemnitz und Zwickau durch Maschinenbau und Weberei zu großen Industriestädten geworden. Die Hauptstadt des Bergbaues ist Freiberg mit einer altberühmten Bergakademie. Die Hauptstadt des ganzen Landes ist das schön gelegene Dresden mit reichen Kunstsammlungen und herr- lichen Gebäuden, außerdem Kreuzungspunkt der Bahnverbindung von Wien und Prag nach dem N. mit den ostwestlich führenden Straßen. Etwas weiter unter- halb liegt das durch seinen Weinbau und seine Porzellanfabrikation bekannte Meißen. Während das Erzgebirge wegen seines rauhen Klimas und seiner dürftigen Bodenerzeugnisse nur kümmerlich die Arbeit der Menschen lohnt, sind die anderen Teile des Sächsischen Berglandes besser ausgestattet. Das Vogtland wird wegen seiner landschaftlichen Schönheit und seiner Badeorte viel besucht und ebenso ziehen die engen schönen Täler des Elbsandsteingebirges, das jetzt den Namen Sächsische Schweiz führt, viele Fremde an. Am wichtigsten aber ist für das Gebirge Sachsens die reiche Industrie, die ein engmaschiges Eisenbahnnetz hervorgerufen hat und außerdem in der schiffbaren Elbe über eine bequeme Handelsstraße verfügt.

6. Teil 1 - S. 37

1911 - Leipzig : Freytag
37 11. Die Rheinprovinz hat an dem Tieflande Anteil durch die große, am Rhein weit aufwärts ziehende Cölner Bucht. Sie erstreckt sich bis nach Bonn in die Gegend des durch mildes Klima ausgezeichneten Siebengebirges. Der Hauptort ist Cöln, seit alter Zeit wichtig als Brückenort für die große, am Gebirgsrand entlang führende ostwestliche Straße. Deshalb ist Cöln auch eine starke Festung. Es ist ferner Sitz eines Erzbischofs und durch seinen schönen gotischen Dom be- kannt. (Fig. 18.) Für den Rheinhandel ist es jetzt wie in alten Zeiten der Mittelpunkt. Rheinabwärts liegt die freundliche Kunststadt Düsseldorf, als Handelsstadt bedeutend, weil es der Ausfuhrhafen des niederrheinischen Industriegebietes ist, und Hauptstadt eines Regierungsbezirkes. Auf der linken Rheinseite haben sich manche Städte, z. B. München-Gladbach und Crefeld, zu hervorragenden Industrieplätzen entwickelt, letzteres namentlich für die deutsche Samt- und Seidenindustrie. Rechtsrheinisch drängen sich an der Ruhrmündung Industriestädte zusammen, die mit großer Geschwindigkeit emporgewachsen sind und sich zu Riesenstädten miteinander in Gegenden vereinigen, wo vor wenigen Jahrzehnten noch gar keine Häuser standen. Am bedeutendsten ist Duis(düs)burg-Ruhrort, der Hafen des Kohlengebietes, dessen Gesamtverkehr so groß ist wie der unserer größeren See- häfen. Der Hauptplatz der Maschinenfabrikation ist Oberhausen. Die Gegend rheinabwärts ist noch wenig von dem Treiben der Industrie berührt ; dort liegt an der Lippemündung die kleine Festung Wesel. 12. Politisch gehört zur Rheinprovinz noch das von der Rauhen Alb und der oberen Donau durchquerte, von Württemberg und Baden eingeschlossene Fürsten- tum Hohenzollern mit dem Hauptorte Sigmaringen. Dieses Stammland des preußi- schen Königshauses wurde 1850 von seinen dem Hohenzollerngeschlechte ange- hörigen Fürsten an Preußen abgetreten. Ii. 1. Unter den nichtpreußischen Gebieten des Norddeutschen Tieflandes sind die beiden Großherzogtümer Mecklenburg an der Ostsee durch fruchtbare Landschaft und schöne Seen ausgezeichnet. Die Hauptstadt des kleineren Staates ist Neu- Strelitz, die Hauptstadt des größeren Schwerin. Die größte Stadt ist die Universitäts- und Handelsstadt Rostock, von dessen Hafen der Verkehr nach Dänemark geht. 2. An Mecklenburg grenzt das Gebiet der freien Stadt Lübeck. Lübeck war früher der Vorort der Hansa und ist jetzt als Handelsplatz wieder emporgekommen, besonders wegen seines Holzhandels. Doch kann es sich neben Hamburg nicht wieder zur früheren Höhe emporschwingen; denn Hamburg liegt an der Stelle, wo die Nordsee am weitesten in Deutschland eingreift, an dem größten Flusse, der zudem ein fruchtbares und industriereiches Hinterland erschließt, und an einer Stelle, bis wohin die Flut selbst die größten Seeschiffe trägt und wo eine alte Straße von S. her auf die Elbe stößt. Dies alles hat Hamburg zur zweitgrößten Stadt Deutschlands und zum ersten Hafen des europäischen Festlandes gemacht. (Fig. 19.) Die dritte der drei freien Städte, Bremen, liegt nicht ganz so günstig wie Hamburg, besonders weil die Weser nicht weit aufwärts schiffbar ist, doch ist es für Kolonialwaren ein Haupthandelshafen und ferner unser wichtigster Aus- wandererhafen; seine größte Schiffahrtsgesellschaft, der Norddeutsche Lloyd (spr. Leud), nimmt mit der Hamburg-Amerikanischen Paketfahrt-Aktiengesellschaft (Hapag) unter den Schiffahrtsgesellschaften der ganzen Erde die erste Stelle ein. 3. Das Großherzogtum Oldenburg, im S. mit prächtigen Wäldern geschmückt, im N. Marsch- und Moorgebiet, grenzt zwar an die Weser, hat aber nicht viel

7. Für die unteren Klassen - S. 78

1897 - Leipzig : Freytag
7« Europa. Norderney und das kleine Helgoland, dessen rote Felsen malerisch aus der grünen Meeresslnt aufsteigen. Auf dem fruchtbaren Marschboden der Küste sind. Aurich, Olden- bürg, die Hauptstadt des gleichnamigen Großherzogtums, und Stade als Landstädte emporgewachsen. ^I'ant* Bedeutendere Städte treffen wie erst wieder weiter im Binnenland nahe dem mitteldeutschen Gebirgsland. Dort bilden Hannover und Braun schweig Verkehrsmittelpunkte. Braunschweig wird überdies noch von einer sehr fruchtbaren Landschaft umgeben, die bis nach Magdeburg hin den Nordrand des Harzes begleitet. Weiter westlich tit der vom Teuto- burger Wald umgrenzten Tieflandsbucht, im Münsterland, liegt Münster, eine altertümliche Stadt mit einer Akademie, Hauptmarkt für westfälischen Schinken und Pumpernickel. Das Land wird von einer vorwiegend katho- tischen Bevölkerung bewohnt, namentlich in der Umgebung von Päd er- born. Die niederrheinische Tieflandsbucht am Rande des rheinischen Schiefergebirges besitzt viele Fabrikstädte, welche dem Reichtum dieses Ge- birges an Kohlen und Erzen ihr Aufblühen verdanken und darum auch dem mitteldeutschen Gebirgsland zugezählt wurden. §118. Das norddeutsche Tiefland ist fast ganz preußisch. Die Provinzen Staaten. Brandenburg, Posen, West- und Ostpreußen, Pommern, Schleswig-Holstein, fallen in ihrem ganzen Umfang hinein, die Pro vinzen Schlesien, Sachsen, Hannover und Westfalen wenigstens zum größeren Teil. Außerdem finden wir noch im Bereich des Tieflands die Großherzogtümer Meckleuburg-Strelitz und -Schwerin, die Herzog- tümer Oldenburg, Braun schweig und Anhalt, die Fürstentümer Lübeck und S ch an mbnrg -Lippe und die freien Städte Bremen, Hamburg und Lübeck. ®es Bewohnt wird das Gebiet vorwiegend von Niederdeutschen, die wohner. ' _ .fj- meist der evangelischen Kirche angehören, vm Osten nahe der rnsstichen Grenze leben viele Slaven, namentlich Polen. Die Deutschen westlich der Elbe sind Niedersachsen und Friesen. Überblick über das gesamte Reich. 8119. Der Boden des deutschen Reiches dacht sich allmählich nach Norden Bodm- Von den Zinnen der Alpen steigen wir hinab in die oberdeutsche Hoch- ߣ ° ' ebene, die im Nordwesten von dem südwestdeutschen Gebirgsland begrenzt wird. Ein mannigfach gestaltetes Mittelgebirge durchzieht nördlich davon das Reich. Bor ihm dehnt sich das breite norddeutsche Tiefland aus, ans dem nur noch niedrige Berge anfragen. ' ,^c= Dieser allmählichen Abdachung nach Norden folgen die meisten Ströme, wasftl. Donau entwässert das südliche Gebiet nach dem Osten zum schwarzen

8. Für die unteren Klassen - S. 71

1897 - Leipzig : Freytag
Das deutsche Reich. 71 Ihr verdankt die einzige Großstadt des Landes, Halle, zum Seil§105. ihr jüngstes Aufblühen. Doch hat Halle auch als Brückenort an der Saale Sied- und als Universitätsstadt eiue hohe Bedeutung erlangt; jetzt ist sie Knoten- punkt mehrerer wichtiger Eisenbahnlinien geworden. Im Thüringer Becken selbst ist Erfurt gegenwärtig der ansehnlichste Ort. Die Große dieser Stadt beruht auf dem Gewerbfleiß der Bewohner, dem ergiebigen Garten- bau in der Umgebung sowie auch aus der günstigen Verkehrslage. Thüringen wird von mehreren wichtigen Straßen durchzogen, die den Nordosten mit dem Süden unseres Reiches verbinden. An einer dieser entstanden die thüringischen Hauptstädte Weimar, Gotha und Eisen ach. Auch längs der Saale oberhalb Halles bewegte sich der Verkehr und führte hier zur Entwicklung von Merseburg und Naumburg, sowie der Uni- versität Jena und der Residenz Rudolstadt. Am Südfuß des Thüringer Waldes liegen die Residenzen Kobnrg und Meiningen ebenfalls an einer alten Straße. Mittelpunkt des fruchtbaren, getreidereichen Helme- thales südlich vom Harz ist Nord hausen das viele Schnapsbrennereien besitzt. Der Harz selbst ist wie der Thüringer Wald nur wenig bevölkert. Aber in dem Hügelland nördlich davon treffen wir wieder zahlreiche Orte, nnter denen Halberstadt und Quedlinburg die bedeutendsten sind. Das durch Hügelzüge und Bergketten vielfach gegliederte Thüringen ist § 106. auch politisch nicht geeint. Neun Staaten haben daran Anteil; voran steht Staaten. Preußen mit seinen Provinzen Sachsen und Hannover; dann folgen die thüringischen Staaten, das Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, die Herzogtümer Sachsen-Ko b urg und -G oth a, S achsen-Meiningen- Hildbnrghansen und Sachseu-Alteuburg, ferner die Fürstentümer Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzbnrg-Sondershansen. Im Harz betreten wir auch noch Gebietsteile der Herzogtümer Braun- ®e* schweig und Au halt. Die Bewohner sind hauptsächlich Thüringer. Das Erzgebirge und das sächsische Sergtand. An das Fichtelgebirge und den Frankenwald schließt sich nordöstlich §107. eine breite Hochfläche, das hügelige Vogtland und das Elstergebirge, ®obens an. Auf diesem entspringt die weiße Elster, welche der Saale zufließt. Es führt hinüber zu dem nordöstlich streichenden Erzgebirge, das in seinen höchsten Gipfeln Keilberg und Fichtelberg über 1200 m erreicht. Es fällt nach Süden zum böhmischen Egerthal steil und schroff, nach Norden aber ganz allmählich ab. Hier ist ihm das niedrige sächsische Mittelgebirge vorgelagert, in das vom norddeutschen Tiefland aus die sogenannte Leipziger Bucht eingreift. Der nördlichen Abdachung des Erzgebirges folgen auch die Gewässer. ®C; In dieser Richtung eilen die Zw ick an er und die Frei b erg er Mulde,

9. Für die unteren Klassen - S. 62

1897 - Leipzig : Freytag
62 Europa. Mecklenburg-Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Oldenburg und Sachsen-Weimar-Eisenach, die Herzogtümer Anhalt, Sachsen- Meiningen, Sachsen-Koburg und -Gotha, Sachsen-Altenburg und Braun schweig, die Fürstentümer Lippe, Schaumburg-Lippe, Wald eck, Reuß jüngere Linie, Renß ältere Linie, Schwarz- bnrg-Rudolstadt und S ch w a r z b n r g - S o n d e r s h a n s e n, die freien Städte Bremen, Hamburg und Lübeck und das 1871 erworbene Reichs- land Elsaß-Lothringen. Die Alpen und das Alpenvorland. § 86. Die nördlichen Ketten der Alpen fallen noch in das Gebiet des Deutsche Hitschen Reiches. Sie führen den Namen deutsche oder bayrische Alpeu. Ihr höchster Gipfel, die Zugfpitze, ist mit fast Zwo m der

10. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 57

1896 - Leipzig : Freytag
k Thüringen und der Harz. 57 Punkt der Bekehrung Mitteldeutschlands geworden ist. Von Kassel ström- abwärts liegt Münden an dem Zusammenfluß von Fulda und Werra, weiter an der Weser Hameln und uördlich der Porta Westfalica am Eintritt der Weser in das Tiefland, Mluden. Hier im Weserbergland, in der fruchtbaren Niederung zwischen den beiden nördlichen Höhenzügen, hat sich anch die Industrie uiedergelasseu. Herford und Bielefeld besitzen große Spinnereien und Webereien, die durch uiederländifche Protestanten nm 1600 hier begründet sein sollen. Osnabrück, eine alte Bischofstadt, ist vor- wiegend von Ackerbürgern bewohnt. Arolsen, Detmold und Bückeburg sind die Hauptstädte der Fürstentümer Waldeck, Lippe und Schaumburg- Lippe. Uufern Detmold erhebt sich auf der Höhe des Teutoburger Waldes das weit in das Land hinausschauende Hermannsdenkmal, das zur Er- iuueruug an die siegreiche Schlacht der Germanen unter der Führung des Cheruskers Arminias gegen die Römer errichtet worden ist. Im Osten liegt in der von der Leine durchflössen«! Senke das ehrwürdige Hildesheim, das in seinen vielen schönen Kirchen und alten Häusern an die im 11. Jahr- hundert hier blühende Baukunst erinnert. Südlich davon an der Leine erhebt sich die vornehme Universitätsstadt Göttingen. Die Bewohner dieser nördlichen Gegenden sind vorwiegend Nieder- sachsen, während in dem hessischen Berglaud die Nachkommen der Chatten, die Hessen, wohnen. Im äußersten Süden nach dem Main hin stoßen wir auf Franken. Politisch fällt das Land vor allem Preußen mit den Provinzen Hessen-Nassau, Westfalen und Hannover zu. Dem Groß- Verhält- Herzogtum Hessen gehört im Südwesten der Vogelsberg mit Umgebung. nifft- Auch das Herzogtum Braun schweig hat einen kleinen Anteil. Endlich liegen uoch die beiden lippeschen Fürstentümer und das Fürstentum Waldeck im Bereich des hessischen und des Weser-Berglandes. Thüringen und der Harz. Ein weites hügeliges Becken, begrenzt im Norden und Süden von § ^9. hohen Gebirgszügen, reiht sich östlich in das mitteldeutsche Gebirgslaud eiu. ^an. Es ist das thüringische Hügelland mit seinen Randgebirgen, dem Thüringer Wald und dem Harz. Die südliche Umwallung dieses Gebietes führt uns durch den Frankenwald und das Fichtelgebirge hinüber zu der Umrahmung des böhmischen Beckens. Die massige Erhebung des vorwiegend granitischen Fichtelgebirges, das mit seinen beiden Gipfeln, dem Schneeberg und dem Ochsenkopf, über 1000 m hinaus- ragt, ist ein wichtiger Gebirgsstock, von dem nach vier Seiten sternförmig die Höhenzüge ausgehen. Auch für das Flußsystem Mitteleuropas bildet es einen Knotenpunkt, indem ans seinen wasserreichen Quellen vier Flüsse, Raab, Main, Saale und Eger, entstehen, die nach den Hanpthimmelsrichtnngen L
   bis 10 von 51 weiter»  »»
51 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 51 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 1
3 2
4 6
5 0
6 0
7 0
8 6
9 0
10 1
11 0
12 0
13 17
14 0
15 0
16 0
17 0
18 17
19 0
20 0
21 1
22 1
23 0
24 2
25 13
26 3
27 0
28 5
29 4
30 0
31 1
32 0
33 0
34 9
35 25
36 0
37 0
38 2
39 0
40 1
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 5
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 1
2 0
3 0
4 8
5 9
6 1
7 0
8 0
9 13
10 11
11 0
12 0
13 0
14 0
15 1
16 5
17 2
18 1
19 2
20 1
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 2
30 0
31 0
32 1
33 0
34 7
35 0
36 0
37 2
38 4
39 0
40 1
41 2
42 1
43 3
44 38
45 1
46 1
47 0
48 2
49 8
50 0
51 6
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 10
58 0
59 0
60 13
61 5
62 0
63 0
64 2
65 0
66 0
67 1
68 4
69 0
70 19
71 0
72 1
73 1
74 2
75 0
76 3
77 0
78 1
79 0
80 3
81 0
82 0
83 0
84 0
85 1
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 7
93 1
94 0
95 1
96 1
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 61
1 84
2 53
3 56
4 35
5 71
6 134
7 88
8 10
9 100
10 91
11 118
12 43
13 26
14 161
15 26
16 60
17 31
18 82
19 132
20 33
21 67
22 50
23 19
24 183
25 42
26 50
27 39
28 18
29 91
30 276
31 38
32 211
33 293
34 188
35 79
36 58
37 42
38 27
39 125
40 141
41 128
42 27
43 67
44 89
45 41
46 42
47 104
48 43
49 52
50 76
51 36
52 95
53 48
54 300
55 94
56 40
57 23
58 55
59 301
60 57
61 126
62 119
63 34
64 48
65 97
66 28
67 72
68 41
69 3
70 38
71 109
72 55
73 38
74 67
75 95
76 80
77 51
78 137
79 47
80 111
81 331
82 38
83 366
84 4
85 36
86 125
87 68
88 30
89 43
90 94
91 118
92 109
93 29
94 15
95 194
96 24
97 43
98 29
99 88
100 127
101 79
102 37
103 98
104 124
105 105
106 28
107 33
108 30
109 272
110 34
111 43
112 106
113 18
114 23
115 80
116 29
117 19
118 45
119 184
120 67
121 144
122 97
123 47
124 49
125 28
126 131
127 178
128 22
129 66
130 44
131 148
132 73
133 345
134 94
135 34
136 456
137 27
138 44
139 177
140 79
141 37
142 105
143 109
144 25
145 180
146 37
147 26
148 92
149 33
150 59
151 85
152 79
153 110
154 34
155 138
156 163
157 116
158 46
159 156
160 74
161 42
162 28
163 34
164 96
165 89
166 163
167 35
168 27
169 44
170 40
171 102
172 105
173 174
174 51
175 177
176 69
177 169
178 56
179 54
180 95
181 32
182 176
183 390
184 129
185 44
186 47
187 38
188 394
189 28
190 62
191 52
192 81
193 331
194 66
195 111
196 85
197 53
198 65
199 112